99 Tage mit Julie by Franziska Erhard

99 Tage mit Julie by Franziska Erhard

Autor:Franziska Erhard [Erhard, Franziska]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-04-04T22:00:00+00:00


Kapitel 32

Das schlechte Wetter hielt an, was vielleicht ein Segen war. Es war viel einfacher, sich hinzusetzen und zu schreiben, wenn es draußen nass und ungemütlich war, als bei strahlendem Sonnenschein.

»Ihr habt aber auch ein Pech mit dem Wetter.« Dennis verlor auch bei lang anhaltend schlechter Witterung seine gute Laune nicht. »Schade, dass ihr gar nichts mitbekommt von unserer schönen Gegend hier.«

»Ein bisschen was haben wir ja gesehen.« Sie dachte an die Wanderung, die sie unternommen hatten. Es kam ihr vor, als läge es Jahre zurück.

»Ich wäre gerne noch einmal mit dir losgezogen.« Dennis zwinkerte. »Ich kenne ein paar wirklich nette Ecken hier, die nicht sehr stark besucht sind.«

»Ich fürchte, daraus würde eh nichts werden. Wir sind zum Arbeiten hier, das weißt du doch. Und wir nähern uns dem Ende.«

»Das ist schade. Das heißt, ihr werdet nicht mehr allzu lange bleiben?«

»So sieht es aus.«

Gestern hatten sie eine Telefonkonferenz gehabt, mit Lewien. Die erste, seit sie hier waren, auch wenn Julie vermutete, dass Paul in regelmäßigem Kontakt zu ihm stand.

»Wir haben die Rohfassung fast fertig. Zwei, drei Tage noch, schätze ich. Dann werden wir das Ganze zusammenpuzzeln und sehen, wie es sich liest. In einer Woche könnten wir was vorliegen haben, das du dir ansehen kannst.«

»Eine Woche! Das hört sich gut an. Also läuft es mit euch beiden?«

Julie hatte gespürt, dass sie rot wurde bei dieser harmlosen Frage. Paul hatte sie angesehen, mit einem seltsamen Blick, und dann schließlich, als die Pause zu lang zu werden drohte, geantwortet. »Ja, es läuft. Du hattest recht, Julie ist eine großartige Autorin. Wir haben uns ganz gut zusammengerauft. Und wir haben ein paar neue Ideen eingearbeitet. Keine Angst, du wirst es mögen.«

»Gut. Julie?«

»Ja?«

»Geht es Ihnen gut? Ist so weit alles in Ordnung?«

»Was? Oh, ja, klar, alles läuft. Wirklich.« Ihre Stimme klang höher als sonst und sie schluckte. »Machen Sie sich keine Sorgen. Das Manuskript wird gut.«

»Das höre ich gerne.« Lewiens Stimme klang nachdenklich und Julie fragte sich, ob sie Kompetenzen überschritt, weil sie ihre Arbeit so selbstsicher lobte. »Hier regnet es seit Tagen, ach was, Wochen. Wir können nicht viel anderes tun als zu arbeiten.«

»Ich denke, dann sollten wir euch bald da rausholen. Eine Woche? Dann werde ich anweisen, dass man das Hotel informiert. Die Nachbearbeitungen könnt ihr von hier aus machen.«

»Gut. Das ist gut.« Pauls Stimme klang weniger begeistert, als Julie erwartet hätte.

»Ich melde mich wieder.« Auch Lewien klang weniger enthusiastisch als gedacht. Julie hätte ein wenig mehr erwartet, schließlich war der Start ziemlich mies gewesen.

»Seht zu, dass ihr Gas gebt. Die Arbeit hat jetzt oberste Priorität.«



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